FAQ
Auf dieser Website erfahren Sie, was das Einstein-Teleskop ist und welche Möglichkeiten dieses unterirdische Observatorium für die Euroregion Maas-Rhein, für Belgien, die Niederlande und Deutschland und – im weiteren Sinne – für die Wissenschaft bietet. Wir haben die Antworten auf häufig gestellte Fragen hervorgehoben und Sie finden sie im Folgenden.
Was, wie und warum?
Der endgültige Entwurf muss von der europäischen Organisation noch festgelegt werden. Der Auftrag für das Projektbüro Einstein-Teleskop in dieser Euroregion sieht einen dreieckigen Tunnel mit Armen von (3 mal) 10 Kilometern Länge vor. Es handelt sich um ein unterirdisches Observatorium, das sich in einer Tiefe von 250 bis 300 Metern befinden wird. An den drei Scheitelpunkten befinden sich unterirdische Räume/Kammern. Laserstrahlen werden durch die 10 Kilometer langen Arme (die Tunnelröhren) geleitet. Ein Laserstrahl wird in zwei Strahlen aufgeteilt, die von Spiegeln an den Enden der Arme in den unterirdischen Kammern reflektiert werden. Von den drei Scheitelpunkten aus wird ein Aufzug auf Bodenhöhe fahren. Über diese Schächte werden die Wartungsarbeiten im Inneren des Tunnels durchgeführt.
Das Einstein-Teleskop wird den Wissenschaftlern bald einen unterirdischen Detektor (Observatorium) zur Verfügung stellen, mit dem Gravitationswellen untersucht werden können. Es wird erwartet, dass es dann möglich sein wird, bis kurz nach dem Urknall “zurückzublicken”. Diese Messeinrichtung, die zehnmal genauer ist als ihre Vorgänger, wird viele neue Informationen über den Ursprung unseres Universums liefern.
Zehnmal genauer bedeutet, dass tausendmal mehr Gravitationswellen gemessen werden können. Wo heute einmal pro Woche eine Gravitationswelle gemessen wird, kann das Einstein-Teleskop künftig hundertmal am Tag eine Gravitationswelle messen. Welche Informationen dies alles liefern wird und wohin es führen könnte, lässt sich nicht im Voraus sagen. Aber Wissenschaftler auf der ganzen Welt sind überzeugt, dass es eine Menge sein wird.
Wenn sich die europäischen Länder, die im ESFRI (European Strategy Forum on Research Infrastructures) zusammengeschlossen sind, einig sind, dass eine Forschungseinrichtung von großer Bedeutung für die Wissenschaft ist, wird der Plan für eine solche Einrichtung auf die so genannte ESFRI-Roadmap gesetzt. Dabei handelt es sich um eine europäische Prioritätenliste, in der die wissenschaftliche Gemeinschaft angibt, welche Projekte am wichtigsten sind. Dies sind auch die Projekte, für die das Geld der Wissenschaft verantwortungsvoll ausgegeben werden sollte. Europäische Wissenschaftler und Ministerien haben 2021 beschlossen, dass dieses Projekt auf der europäischen Roadmap steht und innerhalb von 10 Jahren realisiert werden soll.
Das kann man im Moment noch nicht sagen. Wir sind optimistisch, aber die Realität ist auch, dass wir uns noch in der Machbarkeitsphase befinden. Europäische Wissenschaftler und Ministerien haben 2021 beschlossen, dass dieses Projekt auf der europäischen Roadmap (ESFRI) steht und innerhalb von 10 Jahren realisiert werden soll. Diese Wissenschaftler – vereint in der Einstein Telescope Organisation (ETO) – und Ministerien – vereint in der BGR – arbeiten nun das Projekt und den Zeitplan für die Realisierung und Standortwahl aus. Die Standortwahl wird voraussichtlich im Jahr 2026 erfolgen. Nicht nur unsere Euroregion Maas-Rhein, sondern auch die italienische Insel Sardinien würde das Teleskop gerne bauen. In der Zwischenzeit arbeitet unsere Euroregion bereits intensiv an einem Bid Book, um die technische, organisatorische und finanzielle Machbarkeit aufzuzeigen.
Der Boden in dieser Region scheint für den Bau des Einstein-Teleskops geeignet zu sein. Für Schwerewellenmessungen ist es wichtig, dass so wenig Lärm wie möglich in den Boden eindringt. Lärm wird zum Beispiel durch Schwerindustrie, Eisenbahnen oder Bergbau verursacht. Die weiche obere Schicht des Bodens dämpft den vorhandenen Lärm, und die darunter liegenden harten Gesteinsschichten scheinen für den Bau des Tunnels geeignet zu sein. Wichtig ist auch, dass die größere umliegende Euroregion über starke Forschungsinstitute und High-Tech-Unternehmen verfügt, die die Wissenschaft und die Realisierung des Einstein-Teleskops ermöglichen. Man denke an das Spitzentechnologiedreieck Leuven-Eindhoven-Aachen mit Lüttich und Maastricht darin. Dies ist auch ein Gebiet mit guten Infrastrukturverbindungen und einem attraktiven internationalen Lebens- und Geschäftsklima.
Damit ist unsere Euroregion in einer günstigen Ausgangsposition. Erste geologische und wirtschaftliche Machbarkeitsstudien sind positiv ausgefallen. In einem grenzüberschreitenden F&E-Programm arbeiten Institute und Unternehmen bereits intensiv zusammen. Im Projektbüro wird an den notwendigen Studien und Vorbereitungen für ein Bid Book gearbeitet.
Das Projekt befindet sich in den nächsten Jahren noch in der Machbarkeitsphase. In dieser Phase soll sich zeigen, ob das Einstein-Teleskop tatsächlich in der Euroregion Maas-Rhein gebaut werden kann. In der Machbarkeitsphase wird noch viel Forschung betrieben. Man denke an geologische Bodenuntersuchungen, um den idealen Standort für die drei Scheitelpunkte innerhalb des Suchgebiets zu finden. Gleichzeitig werden alle Aspekte, die mit dem Bau eines unterirdischen Observatoriums zusammenhängen, in Betracht gezogen. Dies geht weit über bauliche Fragen hinaus. Denn zu einer solchen Bauphase gehört viel mehr. Wohin kommt das ausgebohrte Erdreich? Wie wird die Logistik aussehen? Was bedeutet das für die Umgebung? Kann das Einstein-Teleskop nachhaltig genug gebaut werden? Gibt es ausreichende finanzielle Zusagen? Alles Fragen, auf die derzeit nach Antworten gesucht wird.
Da das Einstein-Teleskop ein internationales Projekt ist, arbeiten die Niederlande, Belgien und Deutschland zusammen. So werden beispielsweise Studien über die unterschiedlichen Planungsgesetze und -vorschriften und ihre Bedeutung für das Einstein-Teleskop-Projekt durchgeführt. Ein Megaprojekt wie das Einstein-Teleskop kostet viel Geld, um die Kandidatur zu ermöglichen. Die Vorbereitungen und der Bau werden mit rund 2 Milliarden Euro veranschlagt. Die kooperierenden Länder müssen sich verpflichten, einen Beitrag zu leisten, um diesen Betrag aufzubringen. Derzeit hat die niederländische Regierung über den Nationalen Wachstumsfonds etwa 1 Milliarde Euro für die Vorbereitung und den Bau bereitgestellt. Auch Nordrhein-Westfalen hat seine Unterstützung für den Bau zugesagt. Belgien, Deutschland und die Niederlande haben sich am 13. Dezember 2022 in Bonn darauf geeinigt, in einer Task Force gemeinsam an dem Bid Book und der Bildung eines Trägerkonsortiums zu arbeiten, um die Bewerbung zu ermöglichen.
Kurzum, es gibt eine ganze Reihe von Themen, die in der kommenden Zeit durch Forschung weiter erforscht werden sollen. Die Antworten und Ergebnisse werden in das Bidbook einfließen, in dem die drei Länder als Kandidaten für den Bau des Einstein-Teleskops vorgestellt werden.
Derzeit haben 9 europäische Länder die Einstein-Teleskop-Initiative unterstützt. Dies sind Belgien, die Niederlande, Italien, Spanien, das Vereinigte Königreich, Polen, Österreich und Frankreich. Deutschland hat derzeit eine Beobachterrolle, wird aber voraussichtlich in Kürze beitreten.
Diese Länder, die im so genannten Board of Representatives zusammengeschlossen sind, werden um das Jahr 2026 herum auf Regierungsebene die Standortentscheidung treffen.
Die Ausgangslage unserer Euroregion, das Einstein-Teleskop hier anzusiedeln, ist hervorragend. Erste Bodenuntersuchungen scheinen günstig zu sein. Außerdem bietet die ruhige Landschaft die Gewähr für gute wissenschaftliche Messungen. Und die größere umliegende Euroregion verfügt über starke Forschungsinstitute und High-Tech-Unternehmen, die die Wissenschaft und die Realisierung des Einstein-Teleskops ermöglichen. Es handelt sich auch um ein Gebiet mit guter Infrastrukturanbindung und einem attraktiven internationalen Lebens- und Geschäftsklima.
Und was bringt es im Grenzgebiet selbst? Belgien, die Niederlande und Deutschland und insbesondere diese Euroregion, in der das unterirdische Observatorium hoffentlich gebaut wird, werden in der Welt eine führende Rolle im Bereich der Wissenschaft spielen. Die Wissensinfrastruktur in der Euroregion Maas-Rhein ist mit dem Spitzentechnologiegebiet zwischen Leuven, Aachen, Eindhoven, Maastricht und auch mit denen in der Region Lüttich bereits gut aufgestellt, aber sie wird noch um ein Vielfaches stärker sein. In einer sich schnell verändernden Welt, in der die praktische Anwendung von Wissen eine immer entscheidendere Rolle spielt, ist das wichtig. Mit dem Einstein-Teleskop wird auch ein Magnet geschaffen, der Spitzenkräfte im Bereich der Natur- und Ingenieurwissenschaften in unserer Euroregion hält und anzieht. Und das Einstein-Teleskop wird auch eine Vielzahl von wirtschaftlichen Aktivitäten und Arbeitsplätzen für die Euroregion schaffen. Nicht nur für die Wissenschaft selbst. Es bietet auch Arbeitsplätze für praktisch ausgebildete Menschen in der Umgebung und gibt den regionalen und lokalen Einrichtungen wie dem Einzelhandel zusätzlichen Auftrieb.
Außerdem werden die wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Aktivitäten nicht unter der Erde oder in der Landschaft stattfinden, sondern in den Forschungsinstituten und Unternehmen der Euroregion, wo die Vorbereitungen bereits im Gange sind. So zeigen Studien, dass jeder Euro, der in das Einstein-Teleskop investiert wird, einen dreifachen wirtschaftlichen Mehrwert bringt. Davon wird die Region auch in sozialer Hinsicht profitieren. Darüber hinaus zeigen Untersuchungen, dass die Ankunft des Einstein-Teleskops schätzungsweise 500 direkte und 1150 indirekte Arbeitsplätze auf allen Bildungsebenen schaffen wird. Das Einstein-Teleskop bietet somit Chancen für künftige Generationen. Es ist ein Motor für eine gesunde Euroregion und für Wohlstand, der wiederum zu (mehr) Wohlstand beitragen kann.
Als Euroregion Maas-Rhein sind wir nicht die einzigen, die das Einstein-Teleskop bauen wollen. Auch Sardinien in Italien hat sich beworben, und auch dort läuft eine Machbarkeitsstudie. Es wird auch erwartet, dass Sachsen in Deutschland ein dritter Kandidat für den Bau des Einstein-Teleskops sein wird. Die endgültige Entscheidung wird auf Regierungsebene von den europäischen Ländern getroffen, die sich dem Einstein-Teleskop-Projekt angeschlossen haben. Das Gremium, das die Standortauswahl treffen wird, und das Verfahren dafür sind noch nicht festgelegt. Fest steht, dass es sich aus Delegierten der Länder zusammensetzen wird, die ihre Unterstützung für das Projekt bekundet haben. Im Moment sind dies die Niederlande, Belgien, Italien, Österreich, Frankreich, Polen, Spanien und das Vereinigte Königreich. Deutschland hat derzeit die Position eines Beobachters inne.
Abgesehen von den Vorteilen, die das Einstein-Teleskop für die Wissenschaft mit sich bringt, gibt es noch weitere Vorteile, die erwähnt werden sollten. Bei der Entwicklung des Einstein-Teleskops werden neue Techniken entwickelt, die uns auch im täglichen Leben nützlich sein werden. Innovationen, die letztendlich zu Fortschritten führen werden, die jedem im täglichen Leben zugute kommen. Frühere Forschungsinfrastrukturen wie das CERN haben diese revolutionären Entdeckungen gemacht, die auch unser tägliches Leben verändert haben. Man denke nur an das Internet, GPS oder medizinische Scanner und Bestrahlungsgeräte. Die Erfahrung zeigt, dass diese eher abgeleiteten Vorteile oft ebenso wichtig sind wie der Nutzen, den das Projekt für die Wissenschaft bringt.
Für die Kandidatur sind in erster Linie die beteiligten Länder verantwortlich. In unserem Fall also Belgien, die Niederlande und Deutschland. Die drei Länder befinden sich in Gesprächen über die Organisation des gemeinsamen Bid Books und des Gastgeberkonsortiums für die Kandidatur.
Auf europäischer Ebene treffen die Ministerien Vereinbarungen über die Organisation und die Finanzierung. Die Kandidatenländer müssen den anderen Ländern ein attraktives Angebot unterbreiten, auch in finanzieller Hinsicht. Schließlich sind die Kandidatenländer und die Gastgeberregion auch die ersten, die von der wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Infrastruktur profitieren. Der Bau des Einstein-Teleskops ist mit 2 Milliarden Euro veranschlagt. Die niederländische Regierung hat über den Nationalen Wachstumsfonds rund 1 Milliarde Euro für die Vorbereitungen und den Bau im Jahr 2022 vorgesehen. Das deutsche Bundesland Nordrhein-Westfalen hat seine Bereitschaft signalisiert, sich an der Finanzierung des Baus zu beteiligen, wenn die deutsche Regierung in Berlin ebenfalls “Ja” zu dem Projekt sagt. Eine Entscheidung Belgiens steht noch aus.
Die Betriebsdauer des Einstein-Teleskops wird 50 Jahre betragen. Wie die Aufteilung der Betriebskosten von jährlich 40 Millionen Euro aussehen wird und welche Beiträge von den anderen beteiligten Ländern zu erwarten sind, ist noch nicht klar.
Die derzeitige Planung geht davon aus, dass der Bau frühestens im Jahr 2028 beginnen wird. Sollte sich herausstellen, dass das Einstein-Teleskop in dieser Region gebaut wird, werden drei Jahre für die Bauvorbereitungen und die Planungs- und Genehmigungsverfahren eingeplant. Für den Bau selbst sind sieben Jahre vorgesehen: zwischen 2028 und 2035.
Ein großes Bauprojekt wie das Einstein-Teleskop wird nicht ohne Unannehmlichkeiten sein. Da gibt es keinen Zweifel, das ist bei solchen Projekten unmöglich. Wir sind uns bewusst, dass wir ‘Gäste’ in einer wunderschönen, naturreichen Gegend sind. Das bedeutet auch, dass wir dies bei der Ausarbeitung unserer Pläne so weit wie möglich berücksichtigen werden. Außerdem müssen wir natürlich später, wie bei jedem größeren Bauprojekt, Regeln, Vorschriften und Gesetze einhalten.
Sobald der genaue Standort in dieser Euroregion feststeht, können wir konkretere Pläne für den Bau machen. Eine der zentralen Fragen ist dabei, wie die Beeinträchtigungen für die Anwohner so gering wie möglich gehalten werden können. So läuft beispielsweise eine Logistikstudie über die Nutzung des Rangierbahnhofs in Montzen (Wallonien). Der Transport auf der Schiene würde die Zahl der Lkw-Bewegungen erheblich reduzieren.
Ja. Wir sehen dies als Garantie dafür, dass bei einem so großen Projekt alle Interessen richtig abgewogen werden, um letztendlich die besten Entscheidungen zu treffen. Dabei prüfen wir in erster Linie die Durchführbarkeit im Zusammenhang mit den Raumordnungsplänen und Verordnungen, in denen viele Umweltfragen festgelegt sind. Während der Durchführung der Machbarkeitsstudien stehen wir auch in direktem Kontakt mit den Gemeinden und den Anwohnern in der unmittelbaren Umgebung, um sicherzustellen, dass sie informiert sind. Die Umweltverträglichkeitsprüfung wird ebenfalls in der Durchführbarkeitsphase erstellt.
Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema. In einer Sondierungsstudie wurde untersucht, wie Nachhaltigkeit – im weitesten Sinne des Wortes – bei den Vorbereitungen, beim Bau, während des Betriebs und sogar schon bei der Stilllegung des Einstein-Teleskops eine Rolle spielen kann. Das Thema Nachhaltigkeit wird damit zu einem wichtigen Baustein der Machbarkeitsstudie. Dies ist eines der Themen, die sich natürlich auch in der Umweltverträglichkeitsprüfung niederschlagen werden.
Das Einstein-Teleskop ist ein hochempfindliches Messinstrument. Damit das Einstein-Teleskop richtig funktioniert, ist eine lärmfreie Umgebung wichtig. Erste Untergrundmessungen aus dem Jahr 2019 haben gezeigt, dass der Oberboden dämpfend wirkt und somit der Lärmpegel in der harten Oberfläche ausreichend niedrig ist. Dies untermauert die Behauptung, dass die Euroregion Maas-Rhein ein vielversprechender Kandidatenstandort ist. Die Messungen haben auch gezeigt, dass es wenig Spielraum für zusätzliche, neue Vibrationsquellen gibt. Frühere Studien haben gezeigt, dass Windkraftanlagen eine wichtige Lärmquelle sind (so genannte seismische Auswirkungen). Nikhef, der wissenschaftliche Partner des EMR-Projektbüros für das Einstein-Teleskop, hat daher die niederländische Provinz Limburg gebeten, Garantien dafür abzugeben, dass im Suchgebiet für das Einstein-Teleskop und einer 10-Kilometer-Zone um das Teleskop keine neuen Aktivitäten stattfinden, die zu neuen Vibrationsquellen führen könnten.
Auf Ersuchen von Nikhef hat die (niederländische) Provinz Limburg Regeln für Windkraftanlagen und Ausgrabungen aufgestellt. Windturbinen in und um das Suchgebiet für das Einstein-Teleskop sind ausgeschlossen; Ausgrabungen sind nur möglich, wenn nachgewiesen wird, dass sie das Einstein-Teleskop nicht stören.
Die flämische Seite hat ein Schreiben erhalten, in dem der Ausschluss dieser Entwicklungen bestätigt wird, und hat ihre Wachsamkeit bekundet, um sicherzustellen, dass derartige Entwicklungen in Flandern nicht stattfinden, und hat formelle Maßnahmen gegen laufende Initiativen angekündigt. Auch von wallonischer Seite wurde die Bedeutung erkannt, und die wallonische Regierung wird die technische Kompatibilität von Einstein-Teleskop und Windturbinen untersuchen. Sollte sich dabei herausstellen, dass sie nicht miteinander vereinbar sind, würden neue Windenergieprojekte zumindest bis zur Standortwahl für das Einstein-Teleskop ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund hat der belgische Staatsrat im April 2023 einige Genehmigungen für Windkraftanlagenpläne im wallonischen Teil des Such- und Schutzgebiets annulliert. Von Seiten des Landes NRW liegt (noch) keine Bestätigung für seinen Anteil am Schutz der Pufferzone vor.
In den kommenden Jahren wird die komplexe Geologie in Kombination mit anderen relevanten Faktoren in der Euroregion Maas-Rhein weiter kartiert werden, um den optimalen Standort für das Einstein-Teleskop in dieser Euroregion zu bestimmen. Es wird erwartet, dass mit diesen Informationen auch die Auswirkungen von Windkraftanlagen besser simuliert werden können. Dies soll auch mehr Aufschluss darüber geben, wie mildernde (Schutz-)Maßnahmen zur Unterdrückung des Lärms für ein gut funktionierendes Einstein-Teleskop ergriffen werden können. Diese Studien werden frühestens ab 2024 Ergebnisse liefern.
Bohrkampagne 2024
Diese 11 Probebohrungen werden zwischen März und Oktober 2024 stattfinden und sind Teil der Machbarkeitsstudie. In dieser Studie wird in den nächsten zwei Jahren untersucht, ob das Einstein-Teleskop in der Grenzregion zwischen Belgien, den Niederlanden und Deutschland gebaut werden kann.
Mit Hilfe von Probebohrungen soll ein geologisches Profil des Untergrunds erstellt werden. Dies wird unter anderem Aufschluss über die Beschaffenheit des Untergrundes und dessen Stabilität geben.
Eine aktuelle Übersicht über die Standorte für die Erkundungsbohrungen finden Sie hier.
Ein Bohrgerät entnimmt Gesteinsproben aus dem Boden bis zu einer Tiefe von durchschnittlich 250 Metern. Das Bohrverfahren ähnelt dem Entkernen eines Apfels mit einem Apfelausstecher.
Die Proben (Bohrkerne) haben eine Länge von etwa einem Meter und einen Durchmesser von 10-15 Zentimetern. Diese Stäbe werden registriert und an anderer Stelle analysiert und gelagert.
Im Prinzip sehr wenig. Wir tun unser Bestes, um dies zu gewährleisten. Umweltverträglichkeit war eines der Kriterien bei der Auswahl des Bohrunternehmens.
Wir bohren von Montag bis Samstag von etwa 7:30 Uhr bis etwa 18 Uhr. Der Durchgangsverkehr wird nicht beeinträchtigt.
Die Bohrarbeiten sind zeitlich begrenzt und die Größe der Anlage ist mit der Baustelle eines Hauses vergleichbar. Alle Standorte befinden sich in der freien Natur. Eine aktuelle. Die ersten Meter der Bohrungen können in den ersten Tagen etwas Lärm verursachen. Sobald der Bohrer tiefer im Untergrund ist, wird dies nicht mehr der Fall sein. Verkehrsbehinderungen sind nicht oder höchstens für kurze Zeit erforderlich, wenn das Bohrgerät und andere Ausrüstung gebracht und abgeholt werden.
Einschließlich des Auf- und Abbaus der temporären Baustelle dauert eine Bohrung im Durchschnitt etwa sieben Wochen. Davon nimmt die eigentliche Bohrung etwa fünf Wochen ein.
Die Freisetzung von Stickstoffoxid wird so weit wie möglich begrenzt.
Wo immer möglich, bohren wir mit elektrischen Geräten. Das ist im Allgemeinen schneller, so dass der gesamte Bohrvorgang weniger Zeit in Anspruch nimmt. Das elektrische Bohraggregat wird von einem Generator angetrieben, der Diesel als Kraftstoff verwendet. Um die Emissionen zu reduzieren, verwenden wir die beste verfügbare Technologie in Form eines sparsamen, umweltfreundlichen Generators.
Wir arbeiten auch mit einer Bohreinrichtung auf einem Lastwagen. Hier wird das Bohraggregat durch den Dieselmotor des Lkws angetrieben. Der dabei freigesetzte Stickstoffoxid wird mit einem NoNoX-Filter so weit wie möglich reduziert.
Mit den beteiligten privaten Landbesitzerinnen, Landnutzenden, Gemeinden und anderen Behörden wurden Gespräche über die erforderlichen Genehmigungen, Zulassungen oder Ausnahmen geführt. Dies ist je nach Land und Standort unterschiedlich. Natürlich werden wir erst dann mit den Bohrungen beginnen, wenn dies alles geklärt ist.
Nein, zusätzlich zu den Bohrungen sind auch seismische Messungen und elektrische Widerstandsmessungen geplant. Seismische Messungen arbeiten mit Schallwellen, die harte Schichten im Boden abbilden. Dies ist vergleichbar mit einer Ultraschalluntersuchung im Krankenhaus.
Bei elektrischen Widerstandsmessungen wird mit schwachem Strom der elektrische Widerstand verschiedener Bodenschichten bestimmt. So erhält man ein Bild davon, welche Gesteinsarten zu erwarten sind.
Beide Methoden helfen dabei, die Struktur des Untergrunds weiter zu kartieren.
Während Bohrungen und Bohrlochmessungen ein genaues Bild des Untergrunds am Bohrplatz liefern, ergänzen seismische Messungen und Widerstandsmessungen dieses Bild im Bereich der Bohrplätze.
Zu einem späteren Zeitpunkt werden weitere Bohrungen folgen, die sich dann genauer auf die möglichen drei Eckstandorte konzentrieren werden. In welchem Umfang und an welchen Standorten dann gebohrt werden soll, ist noch nicht bekannt.
Wenn es die Arbeit zulässt, ist dies zu einer Reihe von Zeiten unter der Aufsicht unserer Bauleiter möglich. Wir werden diese Termine, Zeiten und Orte hier veröffentlichen. Diese Zeiten können sich in letzter Minute ändern, daher sollten Sie sich kurz vorher auf der Website informieren.
Einige Missverständnisse über das Einstein-Teleskop:
Im Moment befinden wir uns in der Machbarkeitsphase, die endgültig zeigen und belegen soll, dass diese Region in allen Bereichen für den Bau des Einstein-Teleskops bereit ist. Darüber hinaus gibt es mit Sardinien einen zweiten Kandidaten für den Bau des Einstein-Teleskops. Und vielleicht wird mit Sachsen ein dritter Kandidat folgen. Die Entscheidung, wo das Einstein-Teleskop gebaut werden soll, wird in den nächsten Jahren erwartet. Der Bau selbst wird frühestens im Jahr 2028 beginnen.
Die Antwort darauf ist eindeutig: nein. Das unterirdische Observatorium benötigt einen so stabilen und lärmfreien Boden. Dieser Standort wäre nie in Betracht gezogen worden, wenn in dieser Grenzregion ein erhöhtes Risiko für Erdbeben und damit für Erdbebenschäden bestünde. Auch der Bau und die spätere Nutzung des Teleskops in rund 250 Metern Tiefe im Boden erhöht nicht die Erdbebengefahr. Vergleichen Sie es mit einem harten Stein, in den ein Loch von einer Seite zur anderen gebohrt wird. Dieses Loch ist im Verhältnis zum gesamten Stein sehr klein. Das macht den Stein nicht weicher oder instabiler. So ist auch die Konstruktion des Einstein-Teleskops im Verhältnis zum gesamten Gestein zu sehen. Ein weiterer Vergleich ist ein Autotunnel durch einen hohen Berg, z. B. der Gothard-Tunnel in der Schweiz: Der Tunnel macht den Berg nicht instabil.
Auch ein Vergleich mit Erdbeben in Groningen aufgrund der Gasförderung ist hier nicht möglich. In Groningen befindet sich das Gas unter Druck in einer porösen Schicht tief unter der Oberfläche. Diese Schicht verdankt ihre Festigkeit dem Vorhandensein dieses Gases. Wenn man mit der Förderung des Gases beginnt, wird diese poröse Schicht instabiler, was zu Senkungen und Erdbeben führen kann. Der Boden kann dadurch instabiler werden, wie man leider in Groningen gesehen hat.
Das Einstein-Teleskop lässt sich auch nicht mit dem Bergbau in Südlimburg vergleichen. Beim Bergbau wurden ganze Schichten des Bodens relativ oberflächennah abgetragen. Das ist vergleichbar mit der Gasförderung in Groningen: Wo der Boden in Groningen durch das Abtragen ganzer Gasschichten schwach oder instabil geworden ist, war das Gleiche in der Region Südlimburg durch das Abtragen von Kohleschichten der Fall.
Auch hier können wir klar sagen: Nein. In keiner Weise ist jemals ein Zusammenhang des Einstein-Teleskops mit der Kernenergie diskutiert worden; weder während des Baus, noch während des Betriebs, noch für die Zeit nach der Stilllegung 50 Jahre später.
Wir haben darauf hingewiesen, dass nach dem Bau des Einstein-Teleskops in der unmittelbaren Umgebung nur wenig von dem unterirdischen Observatorium zu sehen sein wird. Die meisten der Menschen, die bald für das Teleskop arbeiten werden, werden zwar in der Euroregion arbeiten, aber nicht in und um das Observatorium selbst. Ein Forschungszentrum wird beispielsweise eher in einer der größeren, umliegenden Städte angesiedelt werden. Die Unterbringung wird sich oft auf diese Städte konzentrieren. Darüber hinaus unterscheiden sich auch die räumliche Anordnung und das Wohnungsangebot in der Grenzregion zwischen den drei Ländern. Der Wohnungsmarkt wird natürlich bis 2035 beobachtet werden, und es gibt noch viel Spielraum, um dies zu steuern.