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Nachhaltigkeit als Schlüsselthema bei der Entwicklung des Einstein-Teleskops

Eine Arbeitsgruppe von Nikhef, der Universität Maastricht und anderen Institutionen untersucht die Nachhaltigkeitsaspekte des Einstein-Teleskops. Ihre Analyse reicht von den Vorbereitungen und dem Bau über die Nutzungsphase bis hin zu der Zeit, in der das Observatorium nicht mehr in Betrieb sein wird.

Der Forschungsprozess identifiziert Wissenslücken. Die Erkenntnisse und konkreten Ergebnisse von Forschung, an der verschiedene Disziplinen beteiligt sind, finden auch im Gebotsbuch Beachtung, wo ein Kapitel der Anwendung des Nachhaltigkeitsprinzip gewidmet ist. Das Gebotsbuch soll 2025 fertig sein.

Rundschreiben

Die Arbeitsgruppe befasst sich unter anderem mit der Frage, welche nachhaltigen Materialien beim Bau des Einstein-Teleskops verwendet werden können. Und damit wie der Bau des Einstein-Teleskops die Kreislaufwirtschaft im weiteren Sinne fördern kann.

Neben der Nachhaltigkeit in Bezug auf Umwelt und Wirtschaft befasst sich die Arbeitsgruppe zum Beispiel auch mit dem nachhaltigen Tourismus in der grenzüberschreitenden Region. Dies beruht auf der Annahme, dass das Einstein-Teleskop bald neue Touristen anziehen wird.

Ko-Kreation

Nicole Rijkens-Klomp vom Maastricht Sustainability Institute der Universität Maastricht und Rob van der Meer von Nikhef leiten die Arbeitsgruppe. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit anderen Fakultäten der Universität und mit Expert:innen aus wissenschaftlichen Institutionen und Organisationen, die sich mit Fragen der Nachhaltigkeit befassen, durchgeführt.

Nicole Rijkens: „Es ist gut, dass der Schwerpunkt von Anfang an auf Nachhaltigkeit liegt. Wir haben ganz allgemein mit dem Thema der Nachhaltigkeit angefangen, ausgehend von der Frage, was der Aufbau des Observatoriums für die Umwelt, die Wirtschaft und die Menschen bedeutet“. Themen sind u. a. der Boden, die Natur und die Bedeutung für die Menschen, die in der Nähe des Ortes leben, an dem das Observatorium schließlich gebaut werden soll. „All diese Fragen diskutieren wir dann sowohl auf lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene. Wir schauen nicht nur auf die Nachhaltigkeitseffekte des Einstein-Teleskops, sondern auch auf sein Nachhaltigkeitspotenzial: Es gibt eine ganze Reihe von Stellschrauben, an denen wir drehen können, um das Teleskop so nachhaltig wie möglich zu machen.“

Zeitrahmen

Rob van der Meer gibt zu bedenken, dass die Ergebnisse und Empfehlungen der Arbeitsgruppe nicht morgen oder übermorgen zu erwarten sund: „Wir können die zukünftige Nachhaltigkeit des Observatoriums nicht genau vorhersagen. Über die genauen Auswirkungen gibt es noch viele Fragen. Beim Einstein-Teleskop handelt es sich um ein Projekt mit einer Zeitspanne von etwa 100 Jahren vom Bau bis zum nicht mehr betriebsbereiten Teleskop. Bei einem solchen Zeitrahmen ist es auch wichtig, an zukünftige Veränderungen zu denken, die die Region und das Teleskop betreffen. Denn die Welt wird nicht stillstehen.“

Nachhaltigkeit ist eines der Themen, die im Rahmen des Projekts Einstein Telescope Technologies (ETT) untersucht werden. Dieses Projekt wird im Rahmen des Programms OPZuid 2014-2020 durchgeführt und wurde unter anderem durch Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, des Staates und der Provinz Limburg im Rahmen von REACT-EU ermöglicht.

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