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Im Bann des Einstein Teleskops

Noah Idris Can ist zehn Jahre alt und schon besonders fasziniert vom Einstein Teleskop. Er ist gespannt auf die Entdeckungen, die das Instrument machen wird. Und wer weiß, vielleicht arbeitet er ja später dort. Wir haben ihn in Maastricht besucht, wo er mit seinen Eltern und seiner Schwester lebt.

Noah ist derzeit in der siebten Klasse. „Ich habe die erste und die Hälfte der fünften Klasse übersprungen. Zwar bin ich der Kleinste in der Klasse – sozusagen ein Atom –, aber das macht mir nichts aus. Es gefällt mir sehr gut auf der weiterführenden Schule“, sagt er begeistert. Letztes Jahr durfte Noah in der sechsten Klasse als zusätzliche Unterrichtsstunde ein Referat über ein Thema seiner Wahl halten. Er entschied sich für das Einstein Teleskop.

Noah Idris Can (Foto: Jonathan Vos)

Neue Technologien

„Ich finde alles, was mit dem Kosmos zu tun hat, interessant. Planeten, Schwarze Löcher, Gravitationswellen, … Ich informiere mich darüber in Stephen Hawkings Physikbüchern. Mit dem Einstein Teleskop werden wir nicht wie mit einem gewöhnlichen Teleskop schauen, sondern hören. Das Einstein Teleskop nimmt Schwingungen wahr, die sehr klein sind und die wir derzeit nicht messen können. Dies könnte uns helfen herauszufinden, wie der Raum vor langer Zeit aussah. Und ich frage mich, ob andere Lebewesen im Kosmos uns auch hören können. Außerdem werden für das Einstein Teleskop neue Technologien entwickelt, die auch anderswo eingesetzt werden können. Zum Beispiel die vibrationsfreie Kühlung, die meiner Meinung nach sehr nützlich für Klimaanlagen für Menschen sein könnte, die Lärm nicht ertragen können.“

Interview mit einem Professor

Für die Schülerzeitung interviewte Noah den Professor für Experimentalphysik und Gravitationsforschung an der Universität Maastricht Stefan Hild. „Wir haben uns eine Stunde lang unterhalten, auch über die Auswirkungen des Einstein Teleskops auf die Region. Darüber hinaus habe ich ihn gefragt, welche Rolle die Europäische Weltraumorganisation ESA spielt. Später möchte ich nämlich entweder dort arbeiten oder an der Fakultät Science and Engineering der Universität Maastricht.“ Das Gespräch mit dem deutschen Professor auf Englisch war für Noah kein Problem. Er hat eine niederländische Mutter und einen türkischen Vater und spricht Niederländisch, Türkisch und Englisch. „Gerade lerne ich noch Französisch“, fügt er hinzu. „Ich bin ein stolzer Europäer. Deshalb finde ich das Einstein Teleskop so interessant: Viele europäische Länder arbeiten daran mit.“

Viele Vorteile

„Ich hoffe sehr, dass das Einstein Teleskop in unsere Region kommt. Sie eignet sich optimal, weil es hier viele Städte und Universitäten gibt und wir einen guten Boden haben: eine weiche und eine harte Schicht. Es bietet viele Vorteile für die Wirtschaft und das Bevölkerungswachstum, da es viele Studierende und Wissenschaftler:innen anlockt. Und vielleicht bekommen wir dann ja doch noch eine Straßenbahn in Maastricht. Ich hoffe es! Ich frage mich allerdings: Wie gelangt man dort hin? Gibt es eine Treppe, eine Rolltreppe oder einen Aufzug? Es ist wirklich beängstigend, so tief unter die Erde zu gehen. Auch der Raum sollte nicht zu eng sein. Und was mich außerdem beschäftigt: Der Bau dauert acht Jahre. Wird die entwickelte Technologie nicht schon veraltet sein, wenn das Einstein Teleskop fertig ist?“

In seinem eigenen Podcast „De denkkamer“ diskutiert Noah mit seinem Freund Mark Pluijmen über alles, was sie in der Physik und Kosmologie beschäftigt. „Es gibt erst eine Episode, aber es werden noch weitere folgen. Das nächste Mal geht es definitiv um das Einstein Teleskop!“

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