Das Einstein-Teleskop als Innovationsmotor in Wallonien
Wallonien strebt gemeinsam mit seinen Partnern im Bereich der Euregio Meuse-Rhein (EMR) an, sich dank seiner Beteiligung am Einstein-Teleskop-Projekt als Schlüsselakteur bei der Entwicklung von Spitzentechnologien zu positionieren. Zwei neue Projekte bieten Chancen für die Industrie.
Das europäische wissenschaftliche Großprojekt Einstein Telescope verspricht, unser Verständnis des Universums durch die Erforschung von Gravitationswellen zu revolutionieren. Parallel dazu stellt es eine einzigartige Gelegenheit für Unternehmen aus der gesamten EMR-Region dar, sowohl im Hinblick auf die technologische Entwicklung als auch auf die industrielle Zusammenarbeit mit den Universitäten, die das Projekt initiiert haben. Unternehmen können an den Cluster-Aufrufen für die Projekte 43 (GreenWin) und 44 (Pôle MecaTech) teilnehmen.
Aktive Beteiligung am Einstein-Teleskop-Projekt
Seit mehreren Monaten hat die Wallonie in Partnerschaft mit mehreren regionalen Wettbewerbsclustern wie Skywin, Pôle MecaTech und Greenwin (einschließlich des Pôle Logistics in Wallonia) zahlreiche Initiativen ergriffen, um die lokalen Akteure für das Einstein-Teleskop zu mobilisieren. Diese Cluster spielen eine zentrale Rolle bei der Organisation von thematischen Workshops, die Unternehmen und Forschungseinrichtungen auf die Ausschreibungen für Innovationsprojekte mit dem Einstein-Teleskop-Gütesiegel vorbereiten sollen.
Die Ausschreibungen der Cluster 43 und 44, die in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 eröffnet werden, bieten eine Plattform für interdisziplinäre Zusammenarbeit, auf der Unternehmen, Forschungszentren, Universitäten und Hochschulen dazu ermutigt werden, innovative Lösungen für die technologischen Herausforderungen des Einstein-Teleskops vorzuschlagen.
Zurück zu den 4 bisher organisierten Workshops:
Ultra Cool Vibes am CSL ULiège -14/05/2024)
Der erste Workshop mit 65 Teilnehmern befasste sich mit ultrakalten Technologien, die für den Betrieb der Instrumente des Einstein-Teleskops unerlässlich sind. Er ermöglichte die Identifizierung von Kooperationsmöglichkeiten zwischen wissenschaftlichen und industriellen Akteuren, wodurch das Innovationsökosystem der Region in den Bereichen Präzisionsmechanik und -mechatronik, kontaktlose radiative Kryotechnik und Schwingungssensoren gestärkt und industrielle Kooperationen im zukünftigen wallonischen ET-Testgelände ET-CRISTAL ermöglicht werden sollen.
Complex Algorithms bei CSL ULiège (27/06/2024)
Dieser Workshop versammelte etwa 15 Teilnehmer um das Thema der komplexen Algorithmen, die für die Verarbeitung der vom Teleskop erzeugten Daten unerlässlich sind. Die Diskussionen konzentrierten sich auf die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Simulation, Steuerung und Überwachung von Interferometern sowie auf künstliche Intelligenz und Cybersicherheit.
Optics, Mirrors & Lasers an der UCLouvain (02/09/2024)
Mit 35 Teilnehmern konzentrierte sich dieser dritte Workshop auf optische Technologien, Spiegel, Spiegelbeschichtung und Laser, kritische Komponenten für das Teleskop. Die Veranstaltung ermöglichte Partnerschaften zwischen spezialisierten Unternehmen, die den Weg für kollaborative Projekte im Zusammenhang mit dem zukünftigen wallonischen Testgelände ET-OPT und dem ETpathfinder (NL) ebnen.
Get-Together Hub Greenwin in Blue Point Lüttich (13/09/2024)
Am letzten Workshop nahmen 65 Teilnehmer teil, um zentrale Themen wie Aushub und die damit verbundene Logistik, Recycling von Materialien und ausgehobenen Ressourcen (Gestein und Wasser), nachhaltiges Bauen, nachhaltige grüne Energie und Digitalisierung zu diskutieren . Diese Herausforderungen sind für die unterirdische Infrastruktur des Einstein-Teleskops von entscheidender Bedeutung und bieten Kooperationsmöglichkeiten für Unternehmen, die sich auf diese Bereiche spezialisiert haben.
Wallonien in der EMR-Region: Eine Integrationsperspektive
Über die regionalen Grenzen hinaus ist Wallonien mit der EMR-Region (Euregio Maas-Rhein) in eine grenzüberschreitende Dynamik eingebunden. Diese strategische Positionierung ermöglicht eine verstärkte Zusammenarbeit mit Partnern in Belgien (Flandern und Wallonien), Deutschland und den Niederlanden und fördert so die Entstehung großer europäischer Konsortien. Die Zusammenarbeit mit Akteuren aus der EMR-Region würde es ermöglichen, technologische und wissenschaftliche Kompetenzen zu bündeln und gleichzeitig die Forschungs- und Entwicklungskapazitäten in ganz Europa zu stärken.
Ausblick und nächste Schritte
Mit der Eröffnung der Projektaufrufe Einstein Telescope 43 und 44 setzt die Wallonie ihr Engagement für technologische Innovation fort. Durch die aktive Beteiligung am Einstein-Teleskop-Projekt möchte Wallonien seine Fähigkeit unter Beweis stellen, ein Motor für Innovation in Europa zu sein und sich gleichzeitig auf die Technologien und Unternehmen von morgen vorzubereiten. Das Einstein Telescope verkörpert diese Vision, indem es wissenschaftliche Spitzenforschung und industrielle Entwicklung vereint, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.
Sind Sie an einer Zusammenarbeit interessiert oder möchten Sie sich den aktuellen und zukünftigen Aufrufen anschließen? Kontaktieren Sie :
- Annick Pierrard: Expertin für industrielle Verwertung und ET-Auswirkungen in EMR für Wallonien und die FWB
- Michel Stassart: ET-Projektmanager für Wallonien, ERG Lüttich
- Skywin: Thierry Chantraine
- Mecatech: Perrine Flament
- Greenwin: Adèle Froehlicher
- Logistics in Wallonia (LIW): Bernard Piette
Autor: Arnaud Stiepen