Gemeinschaftsstand von Einstein Telescope zeigt Stärken und Möglichkeiten auf der Hannover Messe
Ein neuer Aussteller auf der Hannover Messe: das hochmoderne wissenschaftliche Observatorium Einstein Telescope. An ihrem Gemeinschaftsstand zeigen Vertreter aus Belgien, Deutschland und den Niederlanden ihren Besuchern, wie Unternehmen schon jetzt davon profitieren können, wenn sie sich dem Ökosystem anschließen, das zur Realisierung dieser einzigartigen Einrichtung beiträgt.
Die Regierungen Belgiens, Deutschlands und der Niederlande bereiten eine gemeinsame Bewerbung für das Einstein-Teleskop vor. Um ihre enge grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu unterstreichen, präsentieren die drei Länder jetzt ihren ersten gemeinsamen Stand für das Einstein-Teleskop auf der deutschen Hannover Messe. Wir sprechen mit den Vertretern der drei Länder über die Bedeutung der Präsentation des Einstein-Teleskops in Hannover, da das wissenschaftliche und industrielle Kraftzentrum Deutschland seine Position zum Beitritt zum Einstein-Teleskop vorbereitet.
Warum präsentiert sich das Einstein Teleskop auf der Hannover Messe?
Matthias Grosch, Wirtschaftsförderer ET in Nordrhein-Westfalen (NMWP): „Die Hannover Messe ist eine der größten Innovationsmessen der Welt. Zwischen 100.000 und 200.000 Menschen kommen, um die neuesten Entwicklungen zu sehen und Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft aus der ganzen Welt zu treffen. Wir wollen sie von dem Wert und den Möglichkeiten überzeugen, die dieses Big-Science-Projekt von Weltrang mit sich bringt.“
Ellen Tomesen, Leiterin des Teams Wissenschaft und Bildung an der niederländischen Botschaft in Berlin: „Dies ist eine wichtige Phase im Entscheidungsprozess für das Einstein-Teleskop. Die Stärke unserer Bewerbung liegt in der einzigartigen Geologie unseres Grenzgebiets, in unseren starken Netzwerken aus Spitzenwissenschaft und Industrie und darin, wie gut wir über Grenzen hinweg zusammenarbeiten. Die Hannover Messe ermöglicht es uns, diese Stärken genau dem richtigen Publikum aus Wirtschaft und Politik zu präsentieren.“

Was macht das Einstein-Teleskop für High-Tech-Unternehmen interessant?
Michel Stassart, ET-Projektleiter für Wallonien (GRE Liège): „In den nächsten zehn Jahren ist das Einstein-Teleskop vor allem ein industrielles und kein wissenschaftliches Projekt. Es sind diese Hightech-Unternehmen, die die Technologie für das Einstein-Teleskop entwerfen und bauen und dabei ihre eigenen Fähigkeiten weiterentwickeln werden. Die technologischen Anforderungen sind so hoch wie nie zuvor: Das Einstein-Teleskop wird zehnmal empfindlicher sein als die derzeitigen Detektoren und wird 1000-mal mehr Ereignisse beobachten können als seine Vorgänger. “
Jorg van der Meij, Programmmanager für das niederländische ET-Valorisierungsprogramm (LIOF): „Die Beteiligung am Einstein-Teleskop ist für Unternehmen sowohl eine Herausforderung als auch eine echte Chance. Sie sind nicht nur daran interessiert, dass ihre innovativen Produkte in der Sternwarte eingesetzt werden. Das Projekt ermöglicht es ihnen auch, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten zu verbessern und Zugang zu Netzwerken zu erhalten, die an anderen spannenden Big-Science-Projekten beteiligt sind. Es ist auch ein Qualitätsmerkmal, an diesem empfindlichsten Instrument der Welt mitgearbeitet zu haben. Das macht es für gegenwärtiges und zukünftiges hochqualifiziertes Personal äußerst attraktiv.“
Warum ist es wichtig, die Industrie in das Einstein-Teleskop einzubinden?
Maxime Corvilain, ET-Valorisierungsmanager für Flandern (POM Limburg): „Unsere Botschaft an die Unternehmer lautet: Seien Sie proaktiv und beteiligen Sie sich jetzt an der Arbeit am Einstein-Teleskop, denn es dauert Jahre, bis die erforderliche Technologie auf das richtige Niveau gebracht ist. Es gibt viele Möglichkeiten zu lernen und mitzugestalten, wie das Projekt seine extremen Anforderungen erreicht. Eine starke Beteiligung der Industrie ist auch wichtig für die Stärke unserer trinationalen Bewerbung und unsere Fähigkeit, nach der Standortwahl 2026-2027 schnell mit dem Bau zu beginnen.“
Michel Stassart: „Die Bau- und Entwicklungszeit des Einstein-Teleskops von zehn Jahren oder mehr mag für die Industrie ungewöhnlich oder sogar ein wenig beängstigend sein – sie geht ein Risiko ein, wenn sie sich entscheidet, in die Entwicklung dieser neuen Technologien zu investieren. Aber es ist auch eine aufregende Chance für sie, denn diese neuen Technologien können ihnen einen Wettbewerbsvorteil auf ihren traditionellen Märkten verschaffen und neue Geschäftsmöglichkeiten auf neuen Märkten eröffnen.“
Was werden die Besucher am Stand des Einstein-Teleskops erleben können?
Ellen Tomesen: „Wir freuen uns darauf, mit unseren Besuchern über die Möglichkeiten zu sprechen, die das Einstein-Teleskop bietet. Es wird viel zu sehen und zu tun geben: Modelle der Vakuumtestkammer ET-CRYSTAL und des Einstein-Teleskops selbst, eine VR-Erfahrung der unterirdischen Anlage, Filme über Gravitationswellen und Gesteinsproben aus der Bohrkampagne in der Grenzregion.
„Darüber hinaus haben wir ein volles Programm mit hochrangigen Vertretern aus Belgien, den Niederlanden und Nordrhein-Westfalen sowie Erfahrungsberichten unserer Mitarbeiter. Unser Programm ist so gestaltet, dass wir viel Sichtbarkeit und Interaktion erzeugen, nicht nur um innovative Unternehmen zu begeistern, sondern auch mit Politikern, die die deutsche Position zum Beitritt zum Einstein-Teleskop-Projekt beeinflussen.“
Was sind schließlich Ihre eigenen Ziele für die Ausstellung?
Matthias Grosch: „Für mich liegt der Erfolg unserer Ausstellung in den Kontakten, die wir generieren – im Informationsaustausch, in Diskussionen und im Aufbau neuer und dauerhafter Beziehungen zu Industrie und Politik.“
„Unser Ziel ist es, die wachsende, hoch motivierte Gemeinschaft für das Einstein-Teleskop in unseren drei Ländern zu zeigen. Die Wissenschaftler sind bereits mit an Bord, die Unternehmen werden aufmerksam und sind interessiert; jetzt müssen wir die Politiker erreichen und ihre volle Unterstützung für diese fantastische Gelegenheit gewinnen.“
Über das Einstein-Teleskop
Das Einstein-Teleskop wird Europas fortschrittlichstes Observatorium für Gravitationswellen sein, das kollidierende schwarze Löcher und die frühesten Stadien unseres Universums untersucht. Die Regierungen von Belgien, Deutschland und den Niederlanden bereiten eine gemeinsame Bewerbung um den Bau dieser Einrichtung von Weltrang vor. Ihr Grenzgebiet, die Euregio Maas-Rhein, ist aufgrund der ruhigen Natur, des stabilen Untergrunds und des starken Ökosystems aus Wissenseinrichtungen und Hightech-Unternehmen ideal. Besucher der Hannover Messe können das Einstein-Teleskop-Projekt in der Euregio Maas-Rhein vom 31. März bis 4. April 2025 am Stand C15 in Halle 2 erkunden.
