Bohrkampagne 2025
Auch die zweite Bohrkampagne für das Einstein-Teleskop dient dazu, die tieferen Bodenschichten bis zu einer durchschnittlichen Tiefe von 300 bis 350 Metern besser zu erfassen, Umgebungsgeräusche zu überwachen und unterirdische Wasserströme zu kartieren. Diese zweite Bohrkampagne wird im Frühjahr, Sommer und Herbst 2025 durchgeführt.

Diese Bohrungen liefern ein vollständigeres Bild der Geologie im gesamten Suchgebiet. Dies ist notwendig, um letztendlich bestimmen zu können, wo das unterirdische Teleskop in Form eines Dreiecks mit Armen von 10 Kilometern Länge gebaut werden kann.
Bei dieser zweiten Kampagne handelt es sich um fünf Bohrungen. Als Erweiterung der ersten Bohrkampagne im Jahr 2024 ist nun auch für 2025 eine zusätzliche Bohrung im wallonischen Welkenraedt (bei Hoof) hinzugekommen.
Standorte
Die Standorte der zweiten Bohrkampagne stehen noch nicht alle fest. Die ersten beiden Bohrungen sind jedoch bereits bekannt. Dabei handelt es sich um eine Bohrung in Beusdael bei Sippenaeken in der wallonischen Gemeinde Plombières. Die zweite Bohrung folgt in der Gemeinde Herve bei Julémont/Asse. Auf der Grundlage der ersten Ergebnisse dieser beiden Bohrungen legt das Geologenteam des Einstein-Teleskops die übrigen Standorte fest.
Sensoren
Bei drei Bohrungen platzieren die Geologen Sensoren bis zum Boden des Bohrlochs. Diese Sensoren messen Störgeräusche aus der Umgebung. Je nach Intensität dieser Umgebungsgeräusche, beispielsweise von Eisenbahnen oder Industrieanlagen, können diese Störgeräusche die Funktion des Einstein-Teleskops beeinträchtigen. Bei den übrigen Bohrungen steht die Hydrogeologie im Mittelpunkt, wobei es vor allem darum geht, Informationen über die unterirdischen Wasserströme zu gewinnen.
Dauer
Eine Bohrung dauert durchschnittlich zehn bis vierzehn Wochen, einschließlich des Auf- und Abbaus der Standorte. Über die Kommunikationskanäle des Projektbüros Einstein-Teleskop EMR und der Gemeinden, in denen gebohrt wird, werden Interessierte über die Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten. Anwohner der Bohrstandorte erhalten außerdem einen Informationsflyer in ihrem Briefkasten. Je nach Bedarf wird eine Informations- oder Informationsveranstaltung organisiert. Das Projektbüro plant außerdem einen Besichtigungstermin für Interessierte während der Bohrungen.
Erfahrenes Bohrunternehmen
Der Auftrag für diese zweite Bohrkampagne wurde nach einer Ausschreibung an das flämische Unternehmen Smet Group aus Dessel vergeben. Das Unternehmen verfügt über viel Fachwissen in diesem Bereich und hat bereits zuvor Bohrungen für das Einstein-Teleskop durchgeführt. In der Ausschreibungsvereinbarung ist auch festgelegt, dass bei Bohrungen, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, die Stickstoffemissionen aufgefangen und neutralisiert werden müssen.

Vorherige Bohrkampagne
Die erste Bohrkampagne im Jahr 2024 umfasste 11 Tiefbohrungen. Auf der Grundlage der ersten und vorläufigen Analysen konnte während der Ministerkonferenz im Oktober 2024 in Kerkrade bekannt gegeben werden, dass der tiefere Boden für den Bau des Einstein-Teleskops geeignet ist. Die Ergebnisse anderer oberirdischer Untersuchungen waren dabei noch nicht berücksichtigt. Diese zweite Reihe von Bohrungen und seismischen Untersuchungen soll diese vorläufige Schlussfolgerung weiter vertiefen und bestätigen.

Kommunikation und Besichtigungen
Für die Einwohner von Plombières, Aubel, Gemmenich, Voeren, Vaals und Epen wurden Informationsveranstaltungen organisiert. Außerdem werden „Besichtigungen” organisiert, bei denen Interessierte vor Ort Erläuterungen zu den Arbeiten erhalten.