Neue Vakuumanlage zur Erweiterung des E-TEST-Labors in Lüttich
Das Liège Space Center CSL der Universität Lüttich in Belgien wird um einen neuen Reinraum und eine der größten Vakuumanlagen Europas erweitert. Dank föderaler und universitärer Mittel in Höhe von 25 Millionen Euro wird die neue Einrichtung die Erforschung empfindlicher Technologien von Weltraumanwendungen bis hin zu Komponenten für das Einstein-Teleskop ermöglichen.
Die Wallonische Region und die föderale belgische Regierung unterstützen das Liège Space Center CSL bei der Einrichtung eines neu ausgestatteten Reinraums mit einem Vakuumtank von sieben Metern Durchmesser und zwölf Metern Breite. Es handelt sich dabei um die größte Vakuumanlage Europas, die mit Spezialgeräten wie einer schwingungsisolierten optischen Bank und Tieftemperaturkühlung ausgestattet ist. Sie wird es den Forschern ermöglichen, in der ultrakalten thermischen Umgebung des Weltraums an künftigen wissenschaftlichen und raumfahrttechnischen Instrumenten zu arbeiten.
“Mit dieser neuen Einrichtung können wir sauberere Bedingungen im Reinraum erreichen, weil wir mehr Platz haben”, erklärt CSL-Projektleiter Dr. Cédric Lenaerts. “Und natürlich wird uns diese neue Kammer auch die Möglichkeit geben, bei der Prüfung oder Kalibrierung großer Instrumente wettbewerbsfähig zu sein.”
Das CSL ist Teil der Universität Lüttich und hat sich zu einem der Aushängeschilder des belgischen Raumfahrtsektors entwickelt, der sowohl mit der Forschung als auch mit der Industrie zusammenarbeitet.
Ein eifriger Nutzer der neuen Einrichtungen des CSL werden die Forscher von E-TEST sein, einem von Interreg finanzierten Forschungsprogramm, das sowohl einen Prototyp eines kryogenen Spiegels für das Einstein-Teleskop entwickelt als auch die Geologie der Euregio Maas-Rhein als möglichen Standort für das zukünftige Observatorium untersucht. Dr. Lenaerts: “Es wird einen Laborbereich mit einem Reinraum und einer Vakuumkammer geben, in dem wir den Prototyp des E-TEST-Spiegels unter kryogenen Bedingungen testen können. Hier können unsere Wissenschaftler und Industriepartner die Technologien erforschen, die für den Erfolg des Einstein-Teleskops erforderlich sind”.