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“Eine gemeinsame Heimat auf dem Weg zum Einstein-Teleskop”

Hans Plets tritt dem Direktionsteam des Projektbüros Einstein Telescope – EMR bei. Während seine Kollegen Stan Bentvelsen und Arjen van Rijn jeweils für wissenschaftliche Angelegenheiten und betriebswirtschaftliche/finanzielle Aspekte verantwortlich sind, wird sich Hans Plets auf die internationale Zusammenarbeit konzentrieren.

Wer ist Hans Plets?

“Belgier, Flämisch. Ich habe Physik, Astronomie, Philosophie und Betriebswirtschaft an der KU Leuven studiert. Nach meinem Studium konnte ich eine Zeit lang wissenschaftliche Forschung in den Bereichen Astrophysik, Meteorologie, Klimatologie und Geophysik betreiben. Anschließend habe ich als internationaler Manager in der Luftfahrtbranche gearbeitet, unter anderem als Geschäftsführer einer internationalen Trainingsakademie. Derzeit arbeite ich also vom FWO Flandern aus für das Einstein-Teleskop.”

“Jeder ist davon überzeugt, dass wir in einem gemeinsamen Haus mit einem gemeinsamen Dach über dem Kopf arbeiten müssen. Buchstäblich über die Grenzen hinweg schauen.”

Hans Plets
Sind Sie das neue Gesicht des Einstein-Teleskops?

“Nicht übertreiben. Ich bin glücklich darüber, ein hybrides, aber starkes Team von 8 Spezialisten in verschiedenen Bereichen zu haben. Raumplanung, Verwaltung, Genehmigungen, Geologie, rechtliche Angelegenheiten, Wertschöpfung und wirtschaftliche Chancen, politische Beratung sowie Umwelt- und Stakeholder-Management. Diese Kollegen arbeiten nicht nur aus flämischer Perspektive, sondern operieren immer stärker mit internationalem Fokus. Das Team integriert sich gut in das internationale Projektbüro in Maastricht.”

Ist das auch die Ambition von Hans Plets?

“Nicht nur meine, sondern jeder ist davon überzeugt, dass wir in einem gemeinsamen Haus mit einem gemeinsamen Dach über dem Kopf arbeiten müssen. Buchstäblich über die Grenzen hinweg schauen. Das ist die Formel, um ein gutes, nein, das beste Bidbook zu erstellen. Denn die einzige echte Ambition besteht darin, das Einstein-Teleskop in unsere Region zu holen.”

Wo sehen Sie noch eine wichtige Aufgabe?

“Zu dieser gemeinsamen Arbeit gehört auch die Gleichberechtigung der Partner. Das Kooperationsabkommen zwischen FWO Flandern und Nikhef ist ein Beispiel dafür. Hoffentlich können wir auch die Zusammenarbeit mit der Wallonie, der föderalen belgischen Ebene und Nordrhein-Westfalen intensivieren. Mit dieser Gleichberechtigung geht zwangsläufig auch ein finanzieller Beitrag einher. Es reicht nicht mehr aus zu sagen, wie großartig dieses Projekt ist. Jetzt werden dringend Menschen und Ressourcen benötigt, um unsere Bewerbung zu gestalten. Diese können nicht allein aus den Niederlanden kommen. Mit meiner neuen Rolle im Projektbüro steht dies auf der Agenda. Sicherstellen, dass Ambitionen und Zusagen auch eingehalten werden.”

Sie sind schon eine Weile im Projektbüro tätig. Was sehen Sie?

“Wie viel möchtest du hören? Hier wird mit viel Wissen, Leidenschaft und Einsatz gearbeitet. Jeder strebt nach Höchstleistung. Alle Beteiligten wollen in ihrem jeweiligen Bereich herausragend sein, aber das reicht nicht aus. Sie müssen auch zusammenarbeiten, um ein integrales Produkt zu schaffen. Dabei tickt auch die Uhr der Fristen langsam weiter. Der Genehmigungsbeauftragte muss beispielsweise wissen, was der Wissenschaftler möchte, und der Wissenschaftler muss wissen, wie groß oder klein das Spielfeld des Genehmigungsbeauftragten ist. Das wird gut klappen.”

Zum Schluss?

“Ich denke, die Bedeutung des Einstein-Teleskops für unsere Region kann kaum überschätzt werden. Beispiele aus dem Ausland wie das CERN in Genf verdeutlichen die Bedeutung einer zukunftsweisenden wissenschaftlichen Infrastruktur. Die Wechselwirkung zwischen Wissenschaft und Technologie beschleunigt die Entwicklung eines innovativen Ökosystems mit zahlreichen Auswirkungen, die sich über die drei Länder erstrecken werden.

Darüber hinaus ist die Erfassung von Gravitationswellen das Ding der Zukunft, weil es uns Zugang zu den 95% des Universums verschafft, die für unsere Lichtteleskope verborgen bleiben. Eine weltweit renommierte Forschungseinrichtung kann junge Menschen dazu inspirieren, STEM- oder genauer gesagt, exakte naturwissenschaftliche Studiengänge zu wählen. Und im weiteren Sinne kann sie auch breiten Bevölkerungsschichten das Vertrauen in unsere Fähigkeit geben, die Herausforderungen der Zukunft anzunehmen.”

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