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Regierung der Niederlande: Einstein-Teleskop hat nationale Priorität

Das niederländische Kabinett hat das Einstein-Teleskop-Projekt kürzlich zur nationalen Priorität erklärt. Das bedeutet unter anderem, dass in allen Ministerien die Durchführbarkeit des Baus des Teleskops vorrangig behandelt wird.

Zu dieser Priorität gehört auch, dass die Zentralregierung zusammen mit der Provinz Limburg (NL) und dem Wissenschaft Finanzierer NWO einen zusätzlichen Schritt unternommen hat, um mit Partnern in Deutschland und Belgien zusammenzuarbeiten, um das bisher größte wissenschaftliche Bauprojekt in das Grenzgebiet dieser drei Länder zu bringen. Dieser zusätzliche Schritt beinhaltet die Gründung von Einstein Telescope Netherlands (ET-NL). ET-NL wird eine koordinierende und treibende Rolle zwischen allen Parteien in den Niederlanden spielen, die auf die Ankunft des Teleskops in der Euregio Maas-Rhein hinarbeiten.

Zu diesem Zweck wurde Sjoerd Sjoerdsma zum Geschäftsführer von ET-NL ernannt. Als erfahrener Parlamentsabgeordneter und ehemaliger Diplomat bringt er die politisch-administrative Erfahrung mit, um die nationalen und internationalen Bemühungen zu verbinden und voranzutreiben. Sjoerdsma ist in Limburg aufgewachsen und freut sich darauf, mit allen Beteiligten zusammenzuarbeiten, um das beste Bid Book, den Projektvorschlag, für das Einstein-Teleskop zu erstellen: „Das Einstein-Teleskop ist ein wissenschaftliches Wunder und wird der Wirtschaft der Niederlande und insbesondere der Limburger Wirtschaft einen großen Schub geben. Ich bin stolz darauf, das Team zu leiten, das alle Register ziehen wird, um das Einstein-Teleskop hierher zu bringen.“

Die zweite Person, die heute bei der neu gegründeten Netzwerkorganisation anfängt, ist Stan Bentvelsen. Als Chief Science Officer (CSO) wird er für den wissenschaftlichen Teil des Bid Books verantwortlich sein.

Dies ist eine entscheidende Position, da dieses Instrument die Grenzen des derzeit wissenschaftlich Machbaren überschreitet. Bentvelsen ist ein international bekannter Physiker, der zuvor als Direktor von Nikhef und als wissenschaftlicher Leiter des Projektbüros des Einstein-Teleskops EMR maßgeblich daran beteiligt war, dieses Teleskop in das Grenzgebiet zwischen den Niederlanden, Belgien und Deutschland zu bringen. In seiner neuen Funktion wird er dies konsequent fortsetzen. Stan Bentvelsen: „Das Einstein-Teleskop wird unsere Sichtweise und unser Wissen über das Universum in den kommenden Jahrzehnten erheblich verändern. Dieses Teleskop ist in wissenschaftlicher Hinsicht wirklich revolutionär und bahnbrechend, und die ganze Welt wird davon profitieren. Wir werden alles tun, um dieses Instrument in der Euroregion Maas-Rhein zu bauen.“

Die Einrichtung des ET-NL ist Teil der zusätzlichen Investition von 16 Millionen Euro, darunter 4,3 Millionen Euro von der Provinz Limburg, die Minister Bruins (Bildung, Kultur und Wissenschaft) bereits am Prinsjesdag angekündigt hat. Minister Bruins: „Das Einstein-Teleskop wird eine Kinderstube der neuen Wissenschaft sein, die nicht nur zu neuen Entdeckungen über das Universum führen wird, sondern auch eine Menge neuer Technologien liefern kann, die unser Leben verändern werden. Die nächsten zwei Jahre sind entscheidend, um unseren Plan so vielversprechend wie möglich zu gestalten. Dies wird viel Arbeit erfordern, von der Konzeption dieses technischen Wunderwerks bis hin zur Lobbyarbeit, um Unterstützung für unsere Pläne zu erhalten. Ich habe großes Vertrauen in diese Leute und in den Wettlauf, dieses Teleskop in unsere Grenzregion zu bringen“.

Die Niederlande haben 870 Millionen Euro aus dem Wachstumsfonds für den Bau des Teleskops bereitgestellt. Die laufenden Vorbereitungen des Teleskops in der Region haben auch mehreren Bildungsinitiativen Auftrieb gegeben. Beispiele dafür sind das Einstein Telescope Education Centre (ETEC) im Discovery Museum in Kerkrade und die künftige Einstein-Akademie, in der in den höheren Berufs- und Mittelstufenkursen besonderes Augenmerk auf technische und naturwissenschaftliche Fächer gelegt wird, um die Studenten während ihres Studiums auf die Arbeit für oder am Einstein-Teleskop vorzubereiten.

Übrigens: an mehreren Stellen in Europa arbeiten Länder an einem guten Vorschlag, um das Einstein-Teleskop bauen zu dürfen. Neben der Zusammenarbeit der Niederlande, Belgiens und Deutschlands für die EMR-Region ist auch Italien im Rennen, und das deutsche Sachsen hat kürzlich seine Kandidatur angekündigt.

Links Sjoerd Sjoerdsma, rechts Stan Bentvelsen.
Links Sjoerd Sjoerdsma, rechts Stan Bentvelsen.
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