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Grenzwissenschaft als künstlerischer Auslöser

Der Künstler Jonathan Wanders aus Eijsden-Margraten (NL) ist fasziniert von dem Einstein-Teleskop, das neben seiner wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Bedeutung auch künstlerische Ambitionen in ihm weckt.

Woher kommt diese Faszination für das Einstein-Teleskop?

“Das Unbekannte und die unbegrenzten Möglichkeiten, die der Weltraum bietet, haben mich schon immer sehr fasziniert. Eine Faszination, die ich von meinem Vater geerbt habe. Menschen auf dem Mond, Reisen zum Mars, die Vorhersagen von Albert Einstein und Stephen Hawking, futuristische Filme und Serien wie Star Trek und 2021: A Space Odyssey – das alles regt meine Fantasie an. Als Künstler braucht man diese Vorstellungskraft für seine Arbeit. Das Einstein-Teleskop ist ein solches Beispiel.”

Und warum?

“Die Menschen wollen immer neue Grenzen setzen. Das Einstein-Teleskop hat so viele bahnbrechende Aspekte. Wissenschaftlich gesehen werden zum ersten Mal Gravitationswellen von einem Ort tief unter der Erde aus gemessen. In der Region haben wir die nationalen Grenzen überwunden, um dies gemeinsam in der Euregio Maas-Rhein zu ermöglichen. Wir sind eine Region der Städte und Dörfer, in der wir viele Gemeinsamkeiten haben, zum Beispiel im kulturellen Bereich, in der man aber andererseits auch Grenzen erlebt. Diese Grenzen zwischen Wissenschaft und Umwelt verschwimmen bei einem Projekt wie dem Einstein-Teleskop. Kurzum, das ist alles so faszinierend und bietet so viele Möglichkeiten. Das bringt uns zusammen. Wir müssen alles tun, um dieses Teleskop hier zu bauen.”

“Die Grenzen zwischen Wissenschaft und Umwelt verschwimmen bei einem Projekt wie dem Einstein-Teleskop.”

Jonathan Wanders
Künstler Jonathan Wanders in der ET Pathfinder-Anlage in Maastricht. Foto ET-EMR / Henk Schroen

Sehen Sie eine Rolle für sich selbst?

“Natürlich bin ich offen dafür, meine Vorstellungskraft einzusetzen, sei es aus eigener Initiative oder vielleicht im Auftrag. Die Zeit wird es zeigen. Ich verfolge weiterhin alles genau. Schließlich fragt man sich als Künstler immer, wie man eine Geschichte darstellen kann, die noch abstrakt ist.”

Woran sollten wir also konkret denken?

“Ich denke dann an ein ikonisches Landschaftsprojekt, denn die Landschaft spielt eine wichtige Rolle. Und ich meine nicht nur oberirdisch, sondern auch unterirdisch und sogar außerirdisch. Ich schaffe gerne neue, dynamische Landschaften durch überraschende und vielschichtige Eingriffe in den öffentlichen Raum, wobei auch Interaktion und Kontext wichtig sind. Auf diese Weise kann ich meine Liebe und Faszination für die Natur und die Landschaft zum Ausdruck bringen. Ich nenne es ‘Landschaftspoesie’. Mein Ausgangspunkt ist der Respekt vor der Landschaft. Mit dem Einstein-Teleskop muss man sich trauen, zu zeigen, dass unter der Erde etwas Interessantes und Wichtiges passiert, auf das man als Region stolz sein kann. Etwas, das auch Ihnen zugute kommt. Setzen Sie ein Zeichen. Sie können diesen Stolz mit einem Symbol oder einer Ikone dieser Euregio nach oben ausstrahlen, als Symbol der Verbundenheit und des Versprechens für die Zukunft für neue Generationen.”

Immer noch ein Tipp für den Hut?

“Ich weiß es wirklich noch nicht. Aber wenn man bedenkt, dass das Einstein-Teleskop bald Gravitationswellen messen wird, dass die Landschaft in dieser Euregio hügelig ist und sehr nahe an der Maas liegt, erwähnt man dreimal das Wort ‘Wellen’. Damit hat man natürlich schon eine inspirierende Ausgangsbasis.”

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