Wallonien investiert 10 Millionen Euro in das Einstein-Teleskop
Die wallonische Regierung hat beschlossen, vier Forschungsprojekte an der ULiège, der UCLouvain, der UMons und der ULB zu finanzieren. Damit investiert Wallonien 10 Millionen Euro, um die Kandidatur der Euregio Maas-Rhein (EMR) für das Einstein-Teleskop (ET) zu unterstützen.
Minister für Forschung und Innovation Willy Borsus hat dies im Namen der wallonischen Regierung entschieden, um das wissenschaftliche und wirtschaftliche Ökosystem der Region zu stärken, mit einem besonderen Fokus auf Raumfahrtwissenschaften und Grundlagenphysik.
Dies steht im Einklang mit dem Angebot der EMR, das Einstein-Teleskop zu beherbergen, das das Potenzial hat, eine Forschungsinfrastruktur von Weltklasse in unserer Region zu schaffen, vergleichbar mit dem CERN in der Schweiz. Um die mögliche Ansiedlung des Einstein-Teleskops zu unterstützen, hat Wallonien bereits zwei Initiativen über das Interreg-Programm mitfinanziert: ET2SMEs und E-TEST, die im Jahr 2023 endeten. Das erste Projekt zielte darauf ab, die Forschung in KMUs zu fördern, während das zweite eine geologische Untersuchung des Bodens der Region und die Entwicklung eines Prototyps eines kryogenen Spiegels umfasste.

Forschungsprojekte
Mit dieser neuen Mittelbeschaffung hat Wallonien vier wichtige Forschungsprojekte ins Leben gerufen:
ETGEO: Dieses Projekt konzentriert sich auf die Untersuchung des Untergrunds, um den optimalen Standort des Teleskops zu bestimmen. Es nutzt fortschrittliche hydrogeophysikalische Techniken, um den Boden zu charakterisieren und seine Auswirkungen auf die Leistung des Teleskops zu bewerten.
ETOPT: Dieses Projekt zielt darauf ab, innovative Laser- und optische Lösungen für die Interferometer des Teleskops zu entwickeln. Diese Lösungen müssen extrem genau und stabil sein, was notwendig ist, um die winzigen Veränderungen der Raumzeit zu erfassen, die durch Gravitationswellen verursacht werden.
CRISTAL: Dieses Projekt baut auf der Entwicklung eines Prototyps eines kryogenen Spiegels auf, um ein Labor zu schaffen, das der Erforschung kryogener Technologien gewidmet ist. Anfang 2024 hat dieser in Lüttich entwickelte und weltweit einzigartige Prototyp eine Reihe von Tests bestanden, die seine Fähigkeit zur Kühlung auf eine Temperatur von 22 Kelvin belegen. Dieses Labor wird Unternehmen und Forschern gewidmet sein und eine lebensgroße kryogene Umgebung zur Validierung von Spitzentechnologien im Zusammenhang mit dem Einstein-Teleskop bieten.
ETLOG: Angesichts der massiven Datenmenge, die durch das Teleskop erzeugt wird, konzentriert sich dieses Projekt auf die Entwicklung fortschrittlicher Software und einer robusten Recheninfrastruktur, um diese Daten effizient zu verarbeiten. Es deckt mehrere Schlüsselbereiche der Verarbeitung von Gravitationsdaten ab.
Diese Projekte stellen in ihrer Kombination einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einem dynamischen und wettbewerbsfähigen wissenschaftlichen Ökosystem in Wallonien dar.
“Das Einstein-Teleskop ist ein Großprojekt, das einen Sektor (Wissenschaft und Luft- und Raumfahrt) verkörpert, der in der wallonischen Wirtschaft eine herausragende Stellung einnimmt. Diese Forschungsprojekte stellen ein starkes Signal für Innovation, Forschung, Wissenschaft und wirtschaftliche Entfaltung in Wallonien dar. Die Auswirkungen werden für die wallonischen KMU und Forschungszentren positiv sein: konsolidierte Expertisen und Qualifikationen, Ausweitung ihrer Aktivitäten, Erschließung neuer Märkte, Schaffung innovativer abgeleiteter Technologien, stimulierende neue Verträge oder auch grenzüberschreitender wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Austausch.”
Willy Borus