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Bohrkampagne läuft auf Hochtouren

Die Bohrkampagne für das Einstein-Teleskop ist in vollem Gange.  Insgesamt 11 Explorationsbohrungen bis zu einer durchschnittlichen Tiefe von 250 Metern sind geplant, um den Untergrund im Suchgebiet besser zu erfassen. Der technische Leiter Wim Walk zieht eine Zwischenbilanz.

Wie geht es voran?

Wim Walk: “Wir können bisher recht zufrieden sein. Die erste Bohrung in Hombourg verlief sehr gut. Wir bohren jetzt in Sint Pietersvoeren, Teuven, Gemmenich und Obsinnich. Natürlich gibt es immer wieder Kleinigkeiten, die den Start irgendwo verzögern, aber auf der anderen Seite hat unsere erste Bohrung in Hombourg viel weniger Zeit in Anspruch genommen als wir erwartet hatten. Wenn man das gegeneinander aufrechnet, läuft alles nach Plan. Es ist schön, mit einer so professionellen und erfahrenen Bohrfirma wie Stump zu arbeiten.”

Technischer Leiter Bohrforschung Wim Walk
Technischer Leiter Bohrforschung Wim Walk

Bekommen die Bohrungen viel Aufmerksamkeit?

Wim Walk: “Ziemlich viel. Für die erste Bohrung in Hombourg in Wallonien gab es ein großes Medieninteresse. Und die zweite Bohrung in Sint Pietersvoeren war die erste in Flandern. Der flämische Minister Brouns, der Gouverneur Lantmeesters von Belgisch-Limburg und der Bürgermeister Gaens von Voeren kamen, um den Beginn der Bohrung zu beobachten, und in ihrem Gefolge mehrere Medien. Schulklassen besuchten einige Bohrstellen. Von Kollegen, die dort die Geschichte erzählt haben, höre ich, dass die Kinder sehr begeistert reagiert haben. Außerdem planen wir an mehreren Orten Besichtigungen für Interessierte.”

Was haben Sie noch vor sich?

Wim Walk: “Unsere Liste umfasst 11 Bohrungen, wir haben also in den kommenden Monaten noch einige vor uns. In Aubel, in Henri-Chapelle und auf niederländischer Seite in Epen und Vijlen. Die letzten Vorbereitungen für diese Bohrungen sind bereits im Gange. Eine Bohrung wird vorerst verschoben: die auf dem Parkplatz von Vijlenerbos. Das hat mit einigen logistischen Faktoren zu tun. Auch die Brutzeit der Vögel spielte bei der Entscheidung, diese Bohrung zu verschieben, eine Rolle. Stattdessen suchen wir nach einem weiteren Bohrplatz im deutschsprachigen Raum in Wallonien und überlegen, die zweite Bohrung in Sint Pietersvoeren vorzuziehen.”

Bohrplatz in Hombourg
Bohrplatz in Hombourg

Werden Sie bis dahin genügend Informationen über den Untergrund haben?

Wim Walk: “Wir werden viel mehr wissen, aber noch nicht genug. Zum Beispiel stehen auch sogenannte Widerstandsmessungen auf dem Programm. Dabei schicken wir ein schwaches Stromsignal in den Boden. Die Art und Weise, wie das Signal zurückgeworfen wird, gibt Aufschluss über die Schichten im Boden. Man kann das mit einer Ultraschalluntersuchung in einem Krankenhaus vergleichen. So kann man sozusagen ein Informationsnetz zwischen den Bohrstellen und den Messstellen spannen. Zu einem späteren Zeitpunkt werden weitere Bohrungen und seismische Messungen folgen, die sich dann genauer auf die möglichen Standorte der drei Scheitelpunkte konzentrieren werden.”

Schön, dass alles einigermaßen gut läuft. Aber worauf alle besonders gespannt sind: Kann man schon etwas über die Ergebnisse sagen?

Wim Walk: “Das wird noch einige Zeit dauern.  Dazu müssen wir erst einmal die Gesteine in den Bohrkernen, die in der laufenden Kampagne an die Oberfläche gebracht wurden, richtig analysieren. Wir wollen nicht zu früh spekulieren, denn es ist noch ein langer Weg bis dahin.”

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