250 Geophone lauschen nach dem Hintergrundrauschen Vibrationsgeräusche
Wie viel Hintergrundrauschen wird in der Forschungs- und Schutzzone des Einstein-Teleskops durch Vibrationen erzeugt? Zum Beispiel in der Nähe einer Autobahn, in der Landwirtschaft oder in der Nähe eines Flughafens oder eines Flusses. Und wie tief dringt dieses Rauschen in den Untergrund ein?
Um diese Fragen zu beantworten, wird das Einstein Telescope EMR Project Office in Zusammenarbeit mit der Universität Lüttich (ULiège) und dem königlichen niederländischen meteorologischen Institut (KNMI) in Kürze eine Studie in der deutsch, belgischen und niederländischen Grenzregion durchführen. Zu diesem Zweck werden an rund 250 verschiedenen Standorten vorübergehend kleine Seismometer, sogenannte Geophone, installiert. Mit ihnen werden die akustische Wellen gemessen, die von den verschiedenen Vibrationsquellen der ausgehen. Die Kampagne wird drei bis vier Wochen dauern.

10 cm * 10 cm
Die Geophone sind kleine, rechteckige, versiegelte Apparate mit den ungefähren Maßen von 10 cm * 10 cm, die einen eingebauten Vibrationssensor beinhalten. Das Gerät arbeitet geräuschlos und sendet keine Signale aus. „Wir graben ein kleines Loch, um die Geophone in einer Tiefe von etwa 15 Zentimetern zu platzieren. Nach drei oder vier Wochen holen wir sie wieder heraus und verschließen das Loch ordnungsgemäß. Man bemerkt nicht viel davon“, erklärt Dr. Hadrien Michel, Forscher an der Universität Lüttich. Nach der Bergung werden die aufgezeichneten Daten von Geophysikern, die mit dem Einstein-Teleskop-Projektbüro zusammenarbeiten, ausgelesen und analysiert. Dies wird die erste von mehreren Kampagnen sein, wobei weitere Installationen an anderen Standorten geplant sind.
Erlaubnis
Hadrien Michel hat bereits die Erlaubnis vieler Landbesitzer in der Region erhalten. „Die Menschen sind im Allgemeinen begeistert von der Idee, an der Forschung für das Einstein-Teleskop teilzunehmen. Natürlich gibt es manchmal Fragen, aber wenn wir erklären, dass es nur für ein paar Wochen ist und nur eine kleine Fläche von 10 cm * 10 cm in einer Tiefe von 15 cm benötigt wird, ohne weitere Einschränkungen, geben die meisten ihre Zustimmung“, stellt er fest.
In den kommenden Wochen werden Hadrien Michel und seine Kollegen die Grenzregion der drei Länder bereisen, um die Genehmigung für die verbleibenden Standorte einzuholen. „Im Grunde gehen wir von Tür zu Tür und erklären, wer wir sind und was wir tun. Wenn niemand zu Hause ist, hinterlassen wir einen Brief mit unseren Kontaktdaten. Diese Recherche ist zwar zeitaufwendig, aber unerlässlich, und das Einstein-Teleskop ist ein Projekt, das die Mühe wert ist.“
