Zweite Bohrkampagne für das Einstein-Teleskop beginnt in Kürze
In wenigen Wochen beginnt die zweite Bohrkampagne für das Einstein-Teleskop. Sie soll dazu dienen, die tieferen Bodenschichten bis zu einer durchschnittlichen Tiefe von 300 bis 350 Metern besser zu erkunden, Umgebungsgeräusche zu überwachen und unterirdische Wasserströme zu kartieren.
Diese Bohrungen liefern ein vollständigeres Bild der Geologie im gesamten Suchgebiet. Dies ist notwendig, um letztendlich bestimmen zu können, wo das unterirdische Teleskop in einer Dreiecksform mit Armen von 10 Kilometern Länge gebaut werden kann. Die gesamte Bohrkampagne wird mehr als ein halbes Jahr dauern.
In dieser zweiten Kampagne sind fünf Bohrungen vorgesehen. Darüber hinaus wurde als Erweiterung der ersten Bohrkampagne aus dem letzten Jahr eine zusätzliche Bohrung in der wallonischen Gemeinde Henri-Chapelle bei Hockelbach begonnen.
Standorte
Die Standorte der zweiten Bohrkampagne stehen noch nicht alle fest. Die ersten beiden Bohrungen sind jedoch bereits geplant: Sie sollen beide in der wallonischen Gemeinde Plombières durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um eine Bohrung in der Umgebung des Bahnhofs von Montzen und um eine Bohrung in Beusdael, unweit des Schlosses Beusdael. Nach dem aktuellen Zeitplan sollen diese Mitte Mai beginnen.
Auf der Grundlage der ersten Ergebnisse dieser beiden Bohrungen wird das Geologenteam des Einstein-Teleskops die weiteren Standorte festlegen.
Sensoren
Bei drei Bohrungen werden die Geologen Sensoren bis zum Boden des Bohrlochs platzieren. Diese Sensoren messen Geräusche aus der Umgebung. Je nach Intensität dieser Umgebungsgeräusche, beispielsweise von Eisenbahnen oder Industrieanlagen, können diese Geräusche den Betrieb des Einstein-Teleskops stören. Bei den übrigen Bohrungen steht die Hydrogeologie im Mittelpunkt, wobei es vor allem darum geht, Informationen über die unterirdischen Wasserströme zu gewinnen.
Dauer
Eine Bohrung dauert durchschnittlich acht bis zehn Wochen, einschließlich des Auf- und Abbaus der Bohrstellen. Über die Kommunikationskanäle des Projektbüros Einstein-Teleskop EMR und der Gemeinden, in denen gebohrt wird, werden Interessierte über die Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten. Anwohner der Bohrstandorte erhalten außerdem einen Informationsflyer in ihren Briefkästen. Je nach Bedarf wird eine Informations- oder Informationsveranstaltung organisiert. Das Projektbüro plant außerdem einen Besichtigungstermin für Interessierte während der Bohrungen.
Erfahrenes Bohrunternehmen
Der Auftrag für diese zweite Bohrkampagne wurde nach einer Ausschreibung an das flämische Unternehmen Smet Group aus Dessel vergeben. Das Unternehmen verfügt über umfangreiche Fachkenntnisse in diesem Bereich und hat bereits Bohrungen für das Einstein-Teleskop durchgeführt. In der Ausschreibungsvereinbarung ist auch festgelegt, dass bei Bohrungen, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, die Stickstoffemissionen aufgefangen und neutralisiert werden.
Vorherige Bohrkampagne
Die erste Bohrkampagne im Jahr 2024 umfasste 11 Tiefbohrungen. Auf der Grundlage der ersten, damals noch vorläufigen Analysen konnte auf der Ministerkonferenz im Oktober letzten Jahres in Kerkrade bekannt gegeben werden, dass der tiefere Boden für den Bau des Einstein-Teleskops geeignet ist. Die Ergebnisse weiterer oberirdischer Untersuchungen waren dabei noch nicht berücksichtigt. Diese zweite Reihe von Bohrungen und seismischen Untersuchungen soll diese vorläufige Schlussfolgerung weiter vertiefen und bestätigen.
