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Das Einstein Teleskop ist Hochleistungssport – genau wie Volleyball

„Ich bin in Wallonien aufgewachsen, in dem Dorf Berneau in der Gemeinde Dalhem. Als jemand, der aus dieser Region stammt, bin ich sehr stolz darauf, einen Beitrag zu diesem Projekt leisten zu können. Schließlich kann es sich sehr positiv auf die gesamte Region auswirken. Die möglichen Auswirkungen kann man sich kaum vorstellen. Das konnte ich vor einem Jahr auch noch nicht.“

Mittlerweile ist das anders. Seit einigen Monaten arbeite ich im Projektbüro Einstein Teleskop EMR im Team von Umweltmanager Johan Rutten. Mit dem Büro prüfen wir die Machbarkeit. Wenn alles so läuft, wie wir es uns wünschen und erhoffen, wird das Bid Book bis Ende 2026 der vorläufige Meilenstein unserer Arbeit sein. Inzwischen ist kein Tag mehr wie der andere. Beginnend mit nachhaltiger Energie, gefolgt von der Beteiligung der Einwohner:innen und schließlich guten Vereinbarungen mit den Gemeinden über Tiefbohrungen. Meine Aufgabe ist es, alle diese Prozesse so weit wie möglich zu unterstützen und zu verbinden. Zum Beispiel, indem ich bei der Vorbereitung von Beratungsgesprächen helfe und viele Verbindungen herstelle, damit alles reibungslos verläuft.

Diese Arbeit hat ähnelt meiner früheren Karriere im Hochleistungssport in vielerlei Hinsicht. Seit meinem 17. Lebensjahr spielte ich professionell Volleyball auf höchstem Niveau. Zuerst in Belgien in Maaseik, dann in Frankreich, in Polen, in Italien bei zwei Vereinen und anschließend erneut im volleyballverrückten Polen, wo 10.000 Zuschauer:innen auf der Tribüne sitzen. Es war wirklich eine unglaubliche Zeit mit nationalen Meisterschaften, Pokalsiegen und der Champions-League-Teilnahme. Außerdem habe ich 15 Jahre lang in der belgischen Nationalmannschaft gespielt. Jedes Mal ein tolles Erlebnis.

Während man in einer Volleyballmannschaft mit Spezialist:innen und Spitzensportler:innen zusammenarbeitet, gibt es auch im Projektbüro Expert:innen aus allen möglichen Bereichen. Aber egal, wie gut die einzelnen Expert:innen in ihren Fachgebieten auch sein mögen, ohne Teamwork geht es nicht. Auch hier ist es nicht anders als beim Volleyball.  

Mit zunehmendem Alter – ich bin jetzt 34 – fängt man natürlich an, darüber nachzudenken, was man nach seiner Zeit als Profi-Volleyballer machen will. Meine Frau ist jedes Mal mit mir ins Ausland gezogen. Mit zwei kleinen Kindern wollten wir nach Belgien zurückkehren – in die Grenzregion, aus der wir kommen. Wir wohnen jetzt in Voeren.

Der Fokus liegt nun ganz auf dem Einstein Teleskop. Außerdem bereiten wir die Eröffnung eines Wein- und Verkostungsladen im Zentrum von Aubel vor. Die Kinder, die Tätigkeit meiner Frau im Bildungswesen und das Einstein Teleskop erfordern jedoch viel Zeit. So wird sich die Eröffnung des Ladens voraussichtlich auf irgendwann im September verschieben.

Auch Mortroux, der Volleyballverein in Dalhem, spielt übrigens weiterhin eine Rolle in meinem Leben. Es war mein erster Verein. Als ich von dort wegging, um professionell Volleyball zu spielen, versprach ich meinem Verein, eines Tages zurückzukehren. Das Versprechen habe ich nun eingelöst: Ich bin Spielertrainer, wobei ich weniger selbst spiele, sondern mich mehr auf das Training und Coaching konzentrieren möchte. Wir haben einen Zukunftsplan aufgestellt, nach dem Mortroux in einigen Jahren in der zweiten Liga spielen soll. Und auch hier gibt es eine Ähnlichkeit mit dem Einstein Teleskop: Bei einem so komplexen Instrument und in einer so komplexen Organisation mit vielen Beteiligten muss man einen engen, aber realistischen Zeitplan einhalten. Auch hier gibt es keinen Unterschied zum Teleskop und zu dem, was im Projektbüro passiert. Das Einstein Teleskop ist ebenfalls Hochleistungssport. Es ist wunderbar, in meiner Heimatregion etwas für dieses Projekt beitragen zu können.“

Kevin Klinkenberg

Kevin Klinkenberg aus Dalhem (Wallonien) war viele Jahre lang professioneller Volleyballspieler, spielte im In- und Ausland und in der belgischen Volleyballnationalmannschaft. Seit einigen Monaten arbeitet Kevin auch im Umweltteam des Projektbüros Einstein Teleskop EMR.

Kevin Klinkenberg. Foto: Cétroen

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