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Kip Thorne: ‘Wir dachten zuerst, dass das Signal ein Witz war’

Für das wissenschaftliche Magazin EOS interviewte Hans Plets, Physiker und Direktor des Projektbüros Einstein Telescope EMR, den Nobelpreisträger Kip Thorne. Die Beobachtung von Gravitationswellen war für Thorne der Höhepunkt einer Suche, die fast fünfzig Jahre dauerte. ‘Die jüngere Version von mir würde heute wahrscheinlich nicht in dieser Art von Forschung landen.’

Im Jahr 1916 gab Albert Einstein mit seiner Relativitätstheorie eine neue Interpretation von Konzepten wie Gravitation, Raum und Zeit. Es würde fast einhundert Jahre dauern, bis die von ihm vorhergesagten Gravitationswellen zum ersten Mal gemessen wurden. Der theoretische Physiker Kip Thorne wurde zusammen mit Rainer Weiss und Barry Barish mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet.

Ihre Entdeckung kam nicht aus heiterem Himmel. Im Jahr 1969 machte Joseph Weber weltweit Schlagzeilen. Sein Messgerät, ein Stabdetektor, fand Beweise für die Existenz von Gravitationsstrahlung. Wissenschaftler auf der ganzen Welt bauten sein Instrument nach, aber niemand konnte sein Ergebnis bestätigen. Gleichzeitig arbeiteten verschiedene Forschungsgruppen an einem Detektor, der auf einem völlig anderen Prinzip basierte: der Interferometrie.

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