Mapaway-Festival inspiriert vom Einstein-Teleskop
Auf dem Mapaway Festival in Vaals (Niederländisch-Limburg) entdeckten die Besucher die Geheimnisse der Landschaft. Die Organisatoren ließen sich von verschiedenen Themen inspirieren, von Schwerkrafthügeln bis zum Einstein-Teleskop.
Das Mapaway-Sommerfestival in Vaals stand zehn Tage lang im Zeichen von Kunst und Umweltwissenschaft in Niederländisch-Limburg. Die Besucher nahmen vom 16. bis 25. August an Workshops teil, lasen und bastelten ihre eigenen Schatzkarten und gingen auf Erkundungstour durch die Landschaft. Eines der sechs Themen des Festivals wurde durch das Einstein-Teleskop inspiriert.
„Wir sind hier mitten im Suchgebiet für das Einstein-Teleskop und merken, dass das Thema bei den Menschen lebendig ist“, erklärt Organisator Remy Kroese diese Wahl. Im Suchgebiet finden in diesem Sommer an mehreren Stellen geologische Untersuchungen statt, um den Untergrund zu kartieren und einen geeigneten Standort für das unterirdische Observatorium zu finden.
Amstel-Gold-Rennen
Wie macht man solche unterirdischen Forschungen an der Erdoberfläche sichtbar? Organisator Kroese wandte sich an den belgischen Seismologen Thomas Lecocq (Königliches Observatorium von Belgien, selbst nicht am Einstein-Teleskop beteiligt), um diese Frage zu klären. Das Ergebnis: ein Workshop darüber, was man selbst aus der Seismometrie ablesen kann. Wie sich bei Mapaway herausstellte, lässt sich daraus viel mehr ablesen als nur Informationen über unterirdische Gesteinsschichten.
„Im März dieses Jahres haben wir mehrere Wochen lang Daten mit Seismometern in Vaals aufgezeichnet“, sagt Lecocq: ‚Wenn man in unserem Workshop lernt, diese Aufzeichnungen zu ‘lesen’, kann man zum Beispiel die winzigen Bodenbewegungen erkennen, wenn der Bus an der Haltestelle hält. Oder man kann sehen, wann das Amstel-Gold-Rennen vorbeifährt!“
Kunstinstallation
Neben dem Seismologie-Workshop und einem Spaziergang um den Vaalserberg präsentierte Mapaway auch eine vom Einstein-Teleskop inspirierte Kunstinstallation. Mit Hilfe eines Spiegeldreiecks auf dem Festivalgelände auf halber Höhe des Vaalserbergs versuchten Kroese und Kollegen, einen Laserstrahl umherzuschleudern – nicht so einfach, wie es aussieht, denn über der Erde gibt es allerlei störende Umwelteinflüsse, die die Ausrichtung der Spiegel beeinträchtigen. Das echte Einstein-Teleskop wird deshalb unter der Erde stehen, damit die weiche Oberschicht des Geländes die Oberflächenschwingungen dämpfen kann.
Kroese: „Bei Mapaway wollen wir die Menschen mit Wissen über die Umwelt faszinieren und verblüffen. Vorzugsweise durch die Verbindung verschiedener Wissensschichten: das ultimative Ziel des Einstein-Teleskops, aber zugänglich gemacht mit seismischen Informationen über das eigene Dorf. Es ist wunderbar, wenn all diese Schichten zusammenkommen!“
Der Workshop zum Einstein-Teleskop war auch der letzte Akt des Festivals. Mapaway erreichte 170 Besucher, die begleitende Kartenausstellung im Zentrum von Vaals ein Vielfaches davon.