Interesse in der Euregio für das Einstein Telescope Education Centre
Das Einstein Telescope Education Centre (ETEC) in Kerkrade möchte seine Türen für Schulen aus der Euregio öffnen. Die Nachfrage aus den Nachbarländern ist groß, auch ausländische Schüler:innen in die Welt der MINT-Fächer, der Gravitationswellen und des Einstein Teleskops eintauchen zu lassen. Ab dem 1. Juni wird das ETEC an einem Sonntag im Monat auch für die allgemeine Öffentlichkeit geöffnet sein.
Das ETEC gehört zum Discovery Museum, einem Wissenschaftsmuseum in Kerkrade (NL). Direktor Hans Gubbels selbst hatte vor mehr als zwei Jahren die Idee, das ETEC hier einzurichten. „Wir wissen, dass die Gesellschaft junge Menschen braucht, die sich für ein technisches oder naturwissenschaftliches Studium im MINT-Bereich entscheiden: Physik, Mathematik und so weiter. Und wir wissen, dass ein Einstein Teleskop bald zusätzliche Arbeitskräfte in diesem Bereich erfordern wird. Wenn man als Wissenschaftsmuseum relevant sein will, und das wollen wir, dann muss man das Interesse junger Menschen wecken.“ So entstand das ETEC, das sich zunächst an niederländische Schüler:innen der vierten bis fünften Klasse des höheren allgemeinbildenden Ausbildungsgangs (havo) und der vierten bis sechsten Klasse des vorwissenschaftlichen Bildungsganges (vwo) richtete, mit tatkräftiger Unterstützung der Universität Maastricht, der Provinz Limburg, des Projektbüros des Einstein Teleskops/Nikhef und einer Reihe anderer Parteien.

Inspirationsquelle
Seit der Eröffnung in der Mitte des Schuljahres 2024-2025 sind bereits über 400 Jugendliche im Klassenverband in die Welt der Relativitätstheorie, der Schwarzen Löcher und der Messung von Gravitationswellen „eingetaucht“. Pro Jahr können tausend Schüler:innen das ETEC besuchen. Sie erhalten eine interaktive Demonstrationsvorführung, sehen den Film Spacetime, erarbeiten sich in Workshops selbst Inhalte und beenden den Tag mit einem eigenen „Bericht“, z. B. in Form eines selbst gedrehten Films im ETEC-Studio, eines Podcasts oder eines Gedichts, zu dem der Tag sie inspirierte.
Obwohl die Zahl der Schulen, die zu Besuch waren, in etwa im Plan liegt, überraschte Hans Gubbels vor allem das starke Interesse aus anderen Bereichen. Mittlerweile waren Lehrerbildungseinrichtungen, Museen, Institutionen, Universitäten, Verwaltungskräfte und Politiker:innen aus den beiden Provinzen Limburg (in Belgien und den Niederlanden), Nordrhein-Westfalen, Flandern und Wallonien zu Besuch. „Der Erfolg hat uns tatsächlich ein wenig überwältigt, aber damit kann man natürlich nur zufrieden sein“, bemerkt Hans Gubbels.

Interesse Euregio
Vor allem das Interesse auf dem Ausland erfordert den nächsten Schritt: Die Nachfrage ist groß, auch Schüler:innen aus der umliegenden Euregio zu begrüßen. „Wir haben festgestellt, dass sich unser Programm gut mit der Bildung in den Nachbarländern deckt. Im Grunde genommen muss das Material nur ins Deutsche und Französische übersetzt werden und es müssen Personen gefunden werden, die sie in diesen Sprachen anleiten können. Wir denken zum Beispiel daran, den Dienstag ganz für die Schulen der Euregio zu reservieren, aber ein anderer Tag ist natürlich auch möglich.“
Um diese Nachfrage aus der Euregio zu befriedigen, wird Hans Gubbels bei interessierten und beteiligten Parteien nach finanzieller oder praktischer Unterstützung suchen: „Wir haben die inspirierende Umgebung des Museums und all die Materialien, die wir brauchen. Wenn ich nach dem Enthusiasmus urteilen darf, müsste es eigentlich möglich sein, diese Mittel aus diesen Ländern zu bekommen. Das wäre ein guter und eigentlich logischer Schritt: Schließlich ist auch das Einstein Teleskop ein euregionales Projekt.“

Sonntag
Ab dem 1. Juni wird das ETEC an einem Sonntag im Monat auch für ein anderes Publikum als Schüler:innen geöffnet sein. Hans Gubbels: „Derzeit sind wir in Bezug auf Führung und Budget für Schulen gut aufgestellt. Dennoch wollen wir einmal im Monat die Türen des ETEC auch für andere Interessierte öffnen. Wir sind noch dabei herauszufinden, wie wir das genau organisieren, denn die Besucher:innen müssen sich anmelden, um teilnehmen zu können. Der Preis für ein ETEC-Ticket steht noch nicht fest, aber wer zum ETEC kommt, muss in naher Zukunft nicht mehr zusätzlich ein Ticket für das Discovery Museum kaufen. Wenn Sie aber auch unser Museum besuchen wollen, ist dies natürlich auch möglich. Das Museum und das ETEC sind definitiv einen Besuch wert!“